“Noch ein paar Meter, wir müssen näher an den Brandherd ran”! “Kletter mal in den PKW rein.”
“Du brauchst keine Angst zu haben, wir sind gut ausgebildet!” “Red’ Dir nix ein, Du schaffst das!”
“Aber ich hab’ irgendwie Angst”, das fühlen viele Einsatzkräfte oft, sprechen es aber nicht an oder aus! Warum nicht?
Angstreaktion ist nicht umsonst ein Bestandteil der Gefahren der Einsatzstelle. Es wird dort auch gut erklärt, aber eher weniger, was man dagegen tun kann.
Um Angst in den Griff zu bekommen, muss man zunächst wissen, was Angst ist und warum sie eine solche Macht über uns hat.
Angst ist eine normale Reaktion auf eine Bedrohung oder auf psychischen Stress. Normale Angstgefühle beruhen auf Furcht und stellen eine wichtige Überlebensfunktion dar. Wenn man einer gefährlichen Situation ausgesetzt ist, wird durch das Angstgefühl eine „Kampf-oder-Flucht-Reaktion“ (englisch: Fight or Flight) ausgelöst. Bei Feuerwehrleuten gibt es oft ein Vermeidungsverhalten, weil man sich nicht blamieren will, also falsch verstandenes Heldentum.
Wie aber jetzt mit Angst bzw. Angstreaktionen umgehen?
Im Einsatz müssen wir lernen, die Angst als Partner zu verstehen, denn Angst kann nicht abtrainiert werden. Sie bewahrt uns vor unvorsichtigem Handeln oder überzogenem Handeln. Was können wir also dagegen tun?
- Verstehen und lernen, dass Angst normal ist und zur Grundausstattung unserer Emotionen gehört.
- Nur richtige Informationen dürfen weitergegeben werden. Die Gefahren dürfen nicht übertrieben aber auch nicht untertrieben werden.
- Führungskräfte müssen die ihnen unterstellten Einsatzkräfte in ihrer körperlichen und seelischen Leistungsfähigkeit einschätzen und notfalls schützen.
- Die Einsatzkräfte müssen sich auf den Einsatz und das, was sie voraussichtlich erwartet einstellen und sich sachlich vorbereiten.
- Üben, üben, üben und das vor dem ersten Einsatz und mit Steigerung. Warum?
- Stärkt Vertrauen in das eigene Können, das Material, die Gerätschaften und die gegenseitige HILFE!