Fehler sind menschlich! Wir sind nicht hier auf dem Planeten um perfekt zu sein, denn wer ist schon perfekt? Niemand mag Perfektion wirklich. Fehler sind Lehrmeister auf dem Weg zum Erfolg. Wir finden oft unseren Weg, indem wir herausfinden, was nicht klappt. Als Kleinkind sind wir, gepolstert durch eine Windel, 1000 mal hingefallen, bevor wir laufen konnten. Ein Lernprozess.
Tja, das hört sich doch alles erstmal sehr gut an. Wir sind Menschen, also machen wir Fehler. Es gibt keinen Mensch der alles immer richtig macht. Das ist schon nicht möglich, weil wir ein Leben lang lernen. Wenn wir also nicht wissen, wie etwas geht und wir uns aber trotzdem herantrauen, dann müssen zwangsläufig Fehler entstehen.
Für uns als Retter gibt es aber hier ein ganz entscheidendes Kriterium, was uns definitiv Angst vor Fehlern macht. Im Einsatz können Fehler schlimmes auslösen. Ja sie können sogar tödlich sein. Das hört sich schlimm an, ist es auch. Also aufgeben? Sollen das doch welche machen, die dafür bezahlt werden, also Berufsfeuerwehrleute, hauptamtliche Rettungsdienstler usw.
Der Einsatz ist aber immer für alle gleich. Er hat ein paar Grundregeln, die weder eine Berufsfeuerwehr, noch eine Werkfeuerwehr noch eine Freiwillige Feuerwehr außer Kraft setzen können. Jeder Einsatz ist absolut unberechenbar und immer wieder neu. Ich habe in meiner Karriere etwa 10.000 Einsätze miterlebt über all die Jahre und natürlich von vielen etwas mitbekommen, am Funk und durch Erzählungen. Natürlich ähneln sich Einsätze. Und der hundertste Fehlalarm durch eine BMA oder durch Schabernack ist auch echt nervig.
Aber jeder sonstige reale Brand- Hilfeleistungs- oder Gefahrgutalarm hat seine Eigenheiten und seine ganz besondere Brisanz. Nicht ist vorhersehbar, alles ist Überraschung. Also was sollten wir im Umgang mit Fehlern berücksichtigen:
- Üben ist die wichtigste Voraussetzung für den Einsatzdienst. Durch kreative Übungen kann der Ernstfall zwar nicht komplett simuliert werden, aber es ist die einzige Möglichkeit, Erfahrungen zu sammeln bevor es in den Einsatz geht.
- Nochmal üben: Gerade für die “Neuen” oder Übernahmen aus der Jugendfeuerwehr sind zusätzliche Übungsdienste wertvoll.
- Aus Fehlern lernen! Der größte Nutzen von Fehlern ist der Lerneffekt. Wie ich das oben mit Laufen lernen beschrieben habe geht es uns im Leben oft so. Wir lernen tatsächlich ganz viel aus Fehlern, bzw. schmerzhaften Erfahrungen.
- Nur Vorsatz oder grobe Fahrlässigkeit ist strafbar! Das heißt, dass Fehler erlaubt sind. Dies ist gerade für die jungen Kameradinnen und Kameraden in den Hilfsorganisationen eine der wichtigsten Botschaften. Eine positive Fehlerkultur hilft, den Menschen Ängste vor Fehlern zu nehmen. Dann übrigens, machen sie weniger Fehler!
- Kameradschaft ist ein großes Wort. Zu Recht! Denn wenn wir unseren Mitgliedern das Gefühl geben, dass wir im positiven Sinne echte Kameraden sind, dann ist dieser Zusammenhalt spürbar, den wir brauchen.
- Vortrag von BP anhören! Ja ein Tipp der etwas nach Eigenwerbung riecht. Soll er auch. Denn wir haben durch unsere Vorträge so viele positive Erfahrungen gemacht und positive Rückmeldungen erhalten, dass wir das positiv vertreten können.
- Fehler ehrlich aufarbeiten, nichts verheimlichen. Fehler nicht zuzugeben und damit ehrlich aufzuarbeiten hat Folgen. Wenn man etwas verheimlicht, setzt oft das schlechte Gewissen ein und das bedeutet Stress.
- Fehler in Übungen einbauen. Erklärt sich von selbst. Durch Fehler in Übungen lernen wir sehr viel.
- Mensch bleiben, auch wenn andere Fehler machen. Wie gesagt, niemand ist perfekt.
Hier geht es zu unserem. Vortrag:
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