#069: 3 Tipps um emotionalen Belastungen entgegenzusteuern

Ein Fußballer lernt nicht nur Fußball spielen. Er hat, wenn er berühmt ist, eine große Fangemeinde. Das ist nicht so einfach zu verkraften, denn es verändert das Leben dieser Menschen völlig. Wir in Hilfsorganisationen werden nicht auf der Straße nach Autogrammen gefragt, aber unser Leben verändert sich auch. Überhaupt haben “Probleme” im psychischen Bereich zugenommen. Ich habe mal recherchiert:
Zwischen 2007 und 2017 haben sich psychische Erkrankungen verdoppelt. Basierend auf epidemiologischen Studien sind in Deutschland jedes Jahr 27,8 % der erwachsenen Bevölkerung von einer psychischen Erkrankung betroffen. Dies entspricht mit 17,8 Millionen Menschen der Einwohnerzahl von Nordrhein Westfalen. In den letzten 22 Jahren ist die Quote von psychisch bedingten Frühverrentungen von 18,6 % auf 44 % in der BRD gestiegen sagt die Deutsche Rentenversicherung. Die Krankheitskosten hierfür betragen jährlich 44,4 Milliarden €, die Ausfallkosten an Bruttowertschöpfung 21,5 Milliarden €. Das sind zusammen 65,9 Milliarden € oder 2,15 % des Bruttonationaleinkommens der BRD (Quelle: Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin).

Warum ist diese Auswertung für uns interessant? Naja, weil diese Statistiken die Arbeitswelt betreffen, also den gesellschaftlichen Wandel im Arbeitsleben beschreiben. Menschen die sich ehrenamtlich und aktiv in der Feuerwehr oder in anderen Hilfsorganisationen engagieren, haben ja dieses Problem im Job auch. D.h. sie sind per se so gefährdet psychisch zu erkranken, wie der Rest der Bevölkerung. JETZT kommt aber die Belastung aus dem Einsatzgeschehen noch hinzu. Um das Ganze “abzurunden”, kommt eine Kombi aus beiden Problemlagen hinzu. Helferinnen und Helfer müssen sich für ihr Engagement noch zusätzlich rechtfertigen, was dann zur Reduzierung von Engagement führen kann. Das gilt es zu verhindern!

Hier kommen unsere 3 Tipps:

  1. Gelassenheit

Wir alle haben ein Leben und das geht knapp 100 Jahre. Es ist also endlich und irgendwie ein Witz im Vergleich zum Universum, welches mehrere Milliarden Jahre alt ist. Warum sollen wir uns unser Leben vergrätzen, wenn wir doch nur so einen begrenzten Zeitraum zur Verfügung haben?

  1. Sich auseinandersetzen

Probleme oder Emotionen zu ignorieren ist ein schlechter Ratgeber. Wenn wir Emotionen zulassen, hilft das natürlich. Das ist nicht nur empfehlenswert, sondern nötig. Verdrängen ist ja nur “unterdrücken” und hilft nicht wirklich. In unserem Vortrag “Stabil im Einsatz” gehen wir genau auf diese Thematik ein. Momentan sind wir mit diesem Vortrag im ganzen Hessenland unterwegs, um entsprechend zu sensibilisieren.

Hier kannst du dich über den Vortrag informieren:

  1. Verstetigen

Wenn man diese emotionalen Themen einmal zulässt, dann kann man sich auch über längere Zeiträume damit befassen oder? Dann passiert nämlich etwas, was uns entgegenkommt. Das Thema ist im Unterbewusstsein abgespeichert und das ist gut.

Zum „Aufreger der Woche“

Bei einer Feuerwehr in Niedersachsen wurde ein Feuer im entstehenden Neubau der Feuerwache gemeldet. Direkt an den Altbau der Feuerwehr angrenzend, waren die Kameraden schnell verfügbar und hatten den Brand ruck zuck im Griff. So etwas ist uns auch mal in meiner damaligen Feuerwache passiert, ausgelöst durch eine Kippe in der Kantine. Damals ging alles gut, aber wir haben lange am Einsatzbericht gesessen, sehr lange…

Jetzt viel Spaß mit dieser Podcast-Folge,

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