Was sind impulsive Führungskräfte?
Na die, mit der kurzen Zündschnur. Also aufbrausend, besser wissend, sehr kritisch und mit wenig Verständnis für Fehler. Einfach irgendwie unberechenbar. Jede 10. Führungskraft ist psychopathisch unterwegs (leider meistens Männer). Manche nennen es auch cholerisch oder aufbrausend. Irgendwie hat man Angst vor Ihnen (was man natürlich niemals zugeben würde).
In letzter Konsequenz sind solche Führungskräfte in Feuerwehren seltener, weil der Kameradschafts-Gedanke bei uns wesentlich größer geschrieben wird und wir außerdem “freiwillig” unterwegs sind. Das wissen auch Führungskräfte und trotzdem gibt es sie, die Schreihälse. Übrigens, nicht nur Chefs sind aufbrausend.
Was macht aber jetzt den Choleriker aus?
Im Positiven werden Choleriker als willensstark, furchtlos und entschlossen beschrieben. Die Leidenschaftlichkeit führt leider mit dazu, dass viele es kaum bis gar nicht schaffen, ihre negativen Gefühle zu kontrollieren. Ohne Vorwarnung zu explodieren ist typisch für Choleriker. Sie werden als leicht erregbar, aufbrausend und jähzornig beschrieben. Außerdem gehören sie oft der Gattung der Rechthaber an, wirken genervt oder schlecht gelaunt.
Ist der aufbrausende Zorn erst einmal chronifiziert, steckt der Betroffene in einer dauerhaften Verteidigungs- und/oder Angriffshaltung fest. „Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus“, wussten schon unsere Vorfahren. Der psychologische Fachbegriff für diese Art der Verstärkung ist „projektive Identifikation“. Indem man beim Gegenüber grundsätzlich immer vom Schlechtesten ausgeht, verhält man sich entsprechend – wenn auch unbewusst – und provoziert damit genau das Verhalten, mit dem man sowieso rechnet.
Ursachen sind meisten Überforderung und schlechter Umgang mit Stress-Situationen oder ein ausgeprägter Minderwertigkeitskomplex.
Besser wäre im positiven Führungssinne natürlich, sich an Resultaten zu orientieren, zum Ganzen beitragen, sich auf Weniges konzentrieren, Stärken nutzen, Vertrauen schaffen, positiv denken. Das alles macht der mit der kurzen Zündschnur damit wieder zunichte, wenn er einfach explodiert und das oft auch noch wegen Kleinigkeiten.
Was tun wenn ich so jemanden in meiner Feuerwehr-Umgebung habe?
Nicht persönlich nehmen; beobachten und zuhören (nicht reagieren nimmt Schärfe), Provokationen überhören, auch bei Unsachlichkeit sachlich bleiben, Selbstvertrauen zeigen, keine Vorwürfe, Ich-Botschaften, nicht lästern, auch wenn es schwerfällt, Grenzen ziehen ruhig und besonnen, Rückzug, Auch ein Chef hat einen Chef.
Viel Spaß mit dieser Podcastfolge,
Dein Team von Brand Punkt
Hermann und Carina