Jede Einsatzkraft kennt das: Der Piepser alarmiert und eine gewisse Grundhektik stellt sich ein, auch nach 30 Jahren Einsatzerfahrung. Das ist auch absolut notwendig. Unser Körper schaltet auf „Höchstleistung“ und alle Sinne sind geschärft.
Was spielt sich jetzt ab. Wir sind als „Retter“ auf Geschwindigkeit ausgebildet und auch programmiert. Diese Programmierung wird gedanklich durch Hilfsfristen, Ausbildungsvorschriften und hauptsächlich aber auch durch den Gedanken „da braucht jemand unsere Hilfe“ befeuert. Dieses Gefühl „ich fahre zur Wache, es ist Stau und ich höre im Funk, da sind mehrere Menschen in einem brennenden Haus eingeschlossen“ klingt wie ein Horrorfilm. Ist es auch. All unsere erlernten Strukturen fordern Handeln und Befehlen (je nach Dienstgrad) und wir stehen im Stau. Der Widerspruch ist in diesem Moment so groß, dass die Stresskomponenten in körperliche Symptome umschlagen. Schwitzen, nervöses Trappeln mit den Fingern auf dem Armaturenbrett, ein deftiges „Scheiße nochmal“ ist nur eines einer reichhaltigen Palette von Schimpfworten, die mir schon mal rausgerutscht sind. Das Ganze setzt sich im Einsatz fort, wenn nicht alles so klappt, wie wir uns das vorstellen. Eines bleibt aber immer im Hinterkopf: „Schnell, schnell, schnell“. Ob sich das zum Eustress oder zum Disstress entwickelt, ist eine ganz entscheidende Frage. Dieser „Geschwindigkeitsrausch“ kann sich außerdem noch auf Alltagsverhalten übertragen. Zumindest ist das meine Erfahrung. Da müssen wir doch Mittel haben, um dem Vorzubeugen? Haben wir.
Das Thema „Stress der Einsatzkräfte“ wird übrigens auch ausführlich in unserem Keynote-Vortrag: Stabile Seelenlage im Einsatz thematisiert. Mehr erfährst du hier:
Wir wünschen dir nun viel Spaß bei dieser Folge.
Dein Team von Brand Punkt, Hermann und Carina
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