1969 durfte ich als 8-jähriger schon in der Feuerwehr mitwirken. Das war damals noch massiv “Handarbeit”. Es gab keinen ELW, keine FAE, keine FUZ und vor allem gab es eine “Kombi” aus Uniform und Stahlhelm, der Sicherheitsgurt war ein Koppel und die Stiefel hättest Du auch beim Aldi kaufen können, den es damals auch noch nicht gab. Die heutige Fachempfehlung der AGBF Bund für die PSA ist 24 DIN A 4 Seiten lang. Als Wärmebildkameras hatte mein Vater, der damals Wehrführer war, seine flache Hand. Das Pumpenbedienfeld waren mehrere schwergängige Regler und gut gefettete Niederschraubventile.
Die heutige Fachempfehlung des Fachausschusses Technik der deutschen Feuerwehren ist 18 DIN A 4 Seiten lang. Schläuche und Material kamen auf die “Pritsche”. Heute sind Rollcontainer genormt und es gibt, wer hätte es gedacht, dafür eine 4-seiten-lange Vorschrift.
Nicht, dass wir uns falsch verstehen. Früher war nicht alles besser, aber Vieles anders, irgendwie gemütlicher, kameradschaftlicher. Die Einsätze haben allerdings um über 50 % zugenommen, bei etwas weniger Personal als vor 25 Jahren. Die Gefahren, die wir heute zu bewältigen haben, sind weitaus größer und komplexer. Stichworte: ABC-Lagen, Hochwasser, Waldbrände etc.
Wenn die Komplexität zunimmt, nimmt natürlich auch der Lernstoff diametral zu. Wer soll das noch bewerkstelligen? Eine Ausschreibung für ein Fahrzeug, ab bestimmten Grenzen europaweit, ist heute eine Doktorarbeit. 20 Anlagen sind keine Seltenheit. Feuerwehrchefs sind nur noch im Stress und immer seltener kommt die Kameradschaft zum Zuge. Gut? Nein, denn unsere Motivation scheint permanent abzunehmen.
Wir wünschen dir viel Spaß mit dieser Podcast-Folge. Dein Team von Brand Punkt,
Hermann und Carina