Von Teams und Zusammenarbeit
Der Anglizismus “Team” bedeutet Familie, Gespann, Gruppe, bezeichnet also in der Soziologie eine aus mindestens zwei Personen bestehende Organisationseinheit, die eine bestimmte Aufgabe erfüllen und/oder gemeinsame Ziele verfolgen soll. Auch die Feuerwehren agieren als Teams. Was aber spielt noch eine Rolle? Gut funktionierende Zusammenarbeit ist die eine Seite der Medaille. Dafür benötigt man aber erst mal eine gewisse Anzahl an Teammitgliedern. Denn nur dann kann Feuerwehr überhaupt funktionieren.
Was bedeutet also “Team” konkret für eine Feuerwehr?
Ganz klar, eine Mindeststärke. Natürlich gibt es länderspezifische Unterschiede. Über den Daumen kann man aber sagen, dass eine Löschgruppe + 100 % Reserve + ein paar weitere Funktionen (Leiter Feuerwehr, Wehrführer usw.) vorhanden sein müssen. Das wären dann ca. 20 Frau/Mann (auch bei kleineren Feuerwehren). Sobald aber ein Löschfahrzeug und ein Staffelfahrzeug, oder gar 2 LF`s, evtl. noch ein Sonderfahrzeug, ein Truppfahrzeug, ein ELW etc. hinzu kommt, braucht man auch mehr Personal.Aber was tun, wenn davon einfach zu wenig da ist?
Feuerwehr-Zusammenlegung - die Lösung?
Nachwuchs aus Jugend- und Minifeuerwehr ist gut aber noch lange kein Garant für funktionierende Feuerwehr-Teams. Schnell wird man dann kreativ und kommt auf Ideen wie: “Die aus dem Stadtteil X oder Gemeinde Y sind doch super. Mit dem Wehrführer können wir doch auch sehr gut. Also… zusammenlegen, dann sind wir wieder eine Macht!” Ist das aber wirklich der richtige Weg? Zumindest ist es einer der in den letzten 25 Jahren gegangen wurde. Denn die Zahlen sind eindeutig, wir haben nicht nur weniger Feuerwehren, sondern auch weniger Mitglieder.
Konkret heißt das: Die Arbeit, die zugenommen hat, wird von weniger Menschen gemacht. Die Feuerwehrleute einer “Ortsteilfeuerwehr” identifizieren sich auch mit “ihrem Ort”. Sie sind auch deshalb in der Wehr, weil sie ihrem Ort “dienen” wollen. Geht das verloren, wenn Feuerwehren zusammen gelegt werden, geht auch die Identität verloren. Im Einzelfall kann es also durchaus sinnig sein, aus organisatorischen Gründen über eine Zusammenlegung nachzudenken.
Die Hilfsfristen, Alarmierungszeiten, Wege zur Feuerwache spielen hierbei aber auch eine wesentliche Rolle. Zusammenlegung kann sinnig sein, sollte aber gut überdacht werden.
Viel Spaß mit dieser Podcast-Folge, dein Team von Brand Punkt
Hermann und Carina