#116: Bratwurst statt C-Schlauch

Muss ich mich entscheiden?

“Hallo Herr Zengeler, wir hätten gerne ein Interview mit Ihnen. Sie sind doch der Stadtbrandinspektor”. “Ja bin ich, machen wir”. 

Interviews habe ich aus 2 Gründen gegeben. Einmal ist es schön im Mittelpunkt zu stehen, als Feuerwehr und als Person. Machen wir uns nix vor. Wir geben das nicht gerne zu, aber wir lesen unseren Namen schon gerne in der Zeitung. Und dann hilft es der Feuerwehr im Bewusstsein der Bevölkerung zu bleiben. Dann ging das los mit dem Einsatz. “Wie geht es dem Verletzten nach dem Unfall, wer ist Schuld?” Usw. Und dann noch eine andere Frage: “Am Wochenende machen Sie doch dieses Fest. Wie ist das organisiert und dürfen wir auch darüber berichten?” Meine Antwort war “klar”. Da gibt es Vereinsvorsitzende´, Vorstand und überhaupt der Verein, der das organisiert. “Was? Das ist also gar nicht die Feuerwehr, die das Fest macht?” Auch gestandenen Medienvertretern ist nicht immer bewusst, dass all das, was umgangssprachlich mit “Feuerwehr” umschrieben wird, genau betrachtet zwei verschiedene Teile sind. Im Amtsdeutsch klingt das ungefähr so: Die Aktive Wehr der Freiwilligen Feuerwehr als Teil der öffentlich-rechtlichen Gebietskörperschaft ist nicht identisch mit der juristischen Institution des privaten Rechts “Feuerwehrverein”. 

Bei vielen Vereinen ist es so, dass sie eine Mitgliedschaft mit der öffentlich rechten Komponente koppeln, also vorschreiben. Es kann passieren, dass das potenzielle Interessenten abschreckt. Was also tun? Und wieder ist das große Geheimnis: Richtig kommunizieren! Zwei Sachen dürfen also nicht passieren, wenn wir über den Verein sprechen: 

  • er darf nicht für finanzielle Engpässe der Kommune ausgenutzt werden, nach dem Motto, das kann sich die Kommune nicht leisten, macht das doch über den Verein. Da sollte dann sehr schnell mit dem obersten Dienstherren (Magistrat, Gemeindevortstand und dessen Vorsitzender ist immer der Bürgermeister) ein Gespräch geführt werden. Der Verein schießt natürlich finanzielle Mittel in die Feuerwehr. aber das sollte die Ausnahme bleiben. Wenn es zur Regel wird, kommt der Teil zu kurz, der vom Verein ebenso gesponsert werden sollte: Die Kameradschaftspflege!
  • Kameraden die zu einer der beiden “Abteilungen” mehr tendieren, in die zweite Ebene zu “zwingen”. Nicht falsch verstehen. Wenn beide Ebenen gekoppelt sind, dann muss das so sein. Das kann man aber erklären. Wenn aber ein KameradInnen lieber Aktiv ist oder eben lieber im Verein, dann kann man das auch akzeptieren. Es ist halt alles eine Frage der richtigen Perspektive, wie setze ich den/die richtig ein und damit deshalb auch nur eine Frage der richtigen Kommunikation!

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