Es war ein unglaubliches Gefühl: Als Maschinist der neuen DLK 23/12 kam ich in den Hof der Feuerwache gefahren. Wir hatten sie in Ulm abgeholt und “nach Hause” gebracht. Im Hof standen dutzende Kameraden, die das neue Prachtstück sehen wollten. Sofort wurde “die Neue” ausgefahren und von allen bestaunt. Das war schon ein großer Motivator – aber wie lange hat’s gehalten? Dazu schauen wir erst einmal auf die beiden Motivationsarten:
Die extrinsische Motivation
– entspringt äußeren (positiven) Anreizen oder (negativem) Druck,
– basiert oft auf der Erwartungshaltung Dritter,
– geht nicht notwendigerweise mit Freude oder persönlicher Erfüllung einher,
– ist fremdbestimmt und verfolgt ein bestimmtes Ziel.
Die intrinsische Motivation hinggegen
– geht stets konform mit den eigenen Wünschen und Überzeugungen,
– entspringt einem inneren Bedürfnis,
– steht im Zusammenhang mit Freude, Erfüllung oder Stolz,
– ist selbstbestimmt und muss nicht von einem rationalen Zweck abhängen.
Intrinsische Motivation bedeutet also, einen geringeren Drang zum Austritt, bzw. bei Berufs- und Werkfeuerwehren zum Jobwechsel, zu haben.
Der Begriff der intrinsischen Motivation spielt gleichzeitig auch eine große Rolle in der Motivationstheorie, insbesondere in der Selbstbestimmungstheorie (Self-Determination Theory). Diese besagt, dass ein konkretes Verhalten stets von der Befriedigung von drei psychologischen Grundbedürfnisse abhängt:
1. Kompetenzerleben (Stolz, etwas zu schaffen).
2. Soziale Eingebundenheit (Bedeutung der eigenen Person für andere und umgekehrt).
3. Autonomie (Gefühl der Freiwilligkeit).
Das subjektive Erfülltsein dieser Grundbedürfnisse können Hilfsorganisationen garantieren. Das steigert das Wohlbefinden, die innere Motivation und somit auch die Qualität der Leistung.
Wir brauchen neue Technik, gute Unterkünfte und vernünftiges Material. Noch mehr aber müssen wir aber die Sinnhaftigkeit unserer Arbeit in den Fokus nehmen, diese stärken und für Einsatzkräfte interessant machen.