“Wann kommt endlich der erste Einsatz, verdammt?!”
Es ist lange her, aber ich erinnere mich wie, als wenn es gestern gewesen wäre. Ich bekomme mit 17 Jahren, nach der Übernahme in die “Aktiven” meinen Piepser. WOW! Was für ein Gefühl. Endlich echter Feuerwehrmann. Ich saß tatsächlich am Tag nach der JHV in der Funkzentrale und wartete, dass die Leitstelle uns alarmierte. Der erste war dann ein Fehlalarm….
Der “erste heiße unter PA”...
… war dann schon etwas anderes! Eine Lagerhalle brannte aus allen Knopflöchern. Dieses mal war’s Ernst. PA im LF geschultert, mein Onkel mein Angriffstruppführer, C-Strahlrohr und ab. Nach 20 Metern Nullsicht und heiß, Geräusche. Durch die Nullsicht setzt sofort mein Fluchtinstinkt ein. ANGST! Damals wusste ich nicht was das ist. Ein Fluchtinstinkt oder ein fight or flight-Syndrom. Wurde mir im Grundlehrgang und PA-Lehrgang nicht beigebracht. Wir sind ja harte Männer.
Kampf-oder-Flucht-Reaktion (englisch fight-or-flight response), ist ein von dem US-amerikanischen Physiologen Walter Cannon (1915) geprägter Begriff. Die Konfrontation-oder-Flucht-Reaktion beschreibt die rasche körperliche und seelische Anpassung von Lebewesen in Gefahrensituationen als Stressreaktion.
Während der Kampf-oder-Flucht-Reaktion veranlasst das Gehirn, dass Impulse durch Nervenbahnen des vegetativen Nervensystems an das Nebennierenmark gesendet werden, die dort eine schlagartige Freisetzung von Adrenalin bewirken, das u. a. das Herzminutenvolumen, die Körperkraft (Muskeltonus) und die Atemfrequenz erhöht. Diese Reaktionen liefern die Energie für überlebenssicherndes Verhalten! Beim Menschen kann ein „Adrenalinstoß“ in Gefahrensituationen mit körperlichen Anforderungen sehr hilfreich sein, jedoch kommt es im Zusammenhang mit dem Kampf-oder-Flucht-Syndrom häufig auch zu Affekthandlungen.
Also was tun? Haben wir eine Chance diese Sofort-Reaktion des Körpers und des Geistes positiv zu beeinflussen. JA!
Ausbildung genießen, Vertrauen lernen, in einen selbst und in erfahrene Kameraden. Kein “Frischling” muss allein in den Einsatz, es ist immer ein “Erfahrene/r” dabei. Mein Onkel hat mir geholfen, diesen Einsatz gut hinter mich zu bringen, in dem er Ruhe ausstrahlte, meinen Arm nahm und mich beruhigte. Meine mentale Fitness habe ich dann durch Erfahrungen im Einsatz erweitern können und durch gute Kameraden. Wir sollten uns aber grundsätzlich auf diese Themen vorbereiten. Präventive mentale Fitness. Brand Punkts Expertise eben!
Aber jetzt wünschen wir dir erst einmal viel Spaß mit dieser Podcast-Folge,
dein Team von Brand Punkt
Hermann und Carina