Führungskraft vs. Führungskraft
„Ja aber dafür bist du doch Führungskraft. Schau mal, ich muss im Job jeden Tag Entscheidungen treffen. Das kann man lernen. Du musst da keine Angst haben.“ So oder ähnlich könnte ein Gespräch zwischen zwei Menschen anfangen, wenn es um das Thema Angst vor Entscheidungen geht. Wenn aber der eine Führungskraft in einer Hilfsorganisation ist, und das möglicherweise noch nicht allzu lange, dann haben wir es mit einer anderen Situation zu tun. Nämlich damit, dass sich der Gesprächspartner, der nicht in einer Hilfsorganisation ist, da auch nicht gut reinversetzen kann. Mit anderen Worten: Das ist nicht vergleichbar. Schauen wir uns die Führungskraft in einer Hilfsorganisation doch einmal an:
Führungskraft einer Hilfsorganisation
Du kommst aus der Jugendfeuerwehr deiner Stadt endlich in die aktive Wehr. Du hast jahrelang daraufhin gefiebert und jetzt ist es soweit, du fährst die ersten Einsätze. Nach ein paar Jahren hast du viel theoretisches Grundwissen aufgenommen und in vielen Übungen angewendet. Du hast dich langsam aber sicher zur Führungskraft gemausert und jetzt ist es soweit. Der Chef ernennt dich in der Jahreshauptversammlung zum Gruppenführer. Nun kannst du den nächsten Einsatz gar nicht mehr abwarten. Und dann kommt der Moment: Ja als Truppführer hast du schon ein paar Erfahrungen gesammelt, aber als Gruppenführer, das ist schon ein ganz anderes Kaliber. Verantwortung für neun Mann und Fahrzeug und Gerät und vor allem für die, die deine Hilfe benötigen. Fühlt sich schon etwas nach Superman an, bis zu dem Moment…, ja bis zu dem Moment, wo du wichtige Entscheidungen treffen musst.
Entscheide dich – wir brauchen einen Befehl!
In unserem Fall ging es um die Absperrung einer Einsatzstelle bei einem Zimmerbrand. Viele Kinder müssen zur Schule, die Autofahrer sind genervt, weil wieder mal Stau ohne Ende und den Zubringerweg zum Bahnhof hast du auch eigentlich zu sperren, weil die Lage beim Zimmerbrand noch gar nicht klar ist. Die Menschen strömen zum LF, es ist noch nicht richtig abgesperrt und fordern dich auf, die Sperrung aufzuheben, weil da ist doch gar keine Gefahr. Was wissen die denn schon. Deine Mannschaft erwartet deinen Befehl, viele Augenpaare starren dich an und warten und du zögerst. Weil du beide Seiten verstehst, aber auch den immensen Druck der Verantwortung auf dir spürst. Du weißt nicht, was du tun sollst und in dir steigt Panik auf…
Was der psychische Druck auslösen kann
Jede Führungskraft kennt die Momente, in denen man unsicher ist. Das ist normal, zehrt aber unglaublich an den Nerven. Das geht soweit, dass man sich nicht für fähig hält zu Führen oder gar versagt.
Was kann man tun?
Nun auch hier haben wir die Möglichkeit uns mental-emotional auf solche Dinge vorzubereiten. Wenn wir zunächst begreifen, dass wir keine Superhelden sind und wenn wir begreifen, dass Fehler etwas zutiefst menschliches sind, dann können wir die ganze Angelegenheit schon etwas gelassener betrachten. Davon erzählt Hermann in dieser Folge und zum Schluss dürfen natürlich ein paar handfeste Tipps für diese Momente nicht fehlen.
Wir wünschen dir nun viel Spaß bei dieser Folge.
Dein Team von Brand Punkt, Hermann und Carina
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