Die Keimzelle unseres Daseins. Sie ist wie ein Baum, die Äste wachsen in verschiedene Richtungen, aber die Wurzeln halten zusammen. Der Name kommt aus dem lateinischen, (familia) oder Gesinde, Gesamtheit der Dienerschaft. Manch einer wird jetzt begeistert zustimmen. Es gibt aber noch eine zweite Ableitung, nämlich aus dem oskisch/umbrischen, fameria und das heißt wohnen. Jeder hat eine gewisse Vorstellung vom Familienbegriff. Für den einen ist sie klassisch, Vater, Mutter, Kind oder Kinder. Für den anderen gleichgeschlechtliche Beziehung mit 2 adoptierten Kindern, für den dritten Großfamilie in einem Haus mit Eltern, Schwiegereltern, Großeltern, Enkel usw. Regenbogenfamilie, nichteheliche Lebensgemeinschaft, es gibt dutzende von Formen in unserer modernen Welt. Eine soziologisch durch Partnerschaft, Heirat, Lebenspartnerschaft, Adoption oder Abstammung begründete Lebensgemeinschaft, meist aus Eltern oder Erziehungsberechtigten sowie Kindern bestehend, gelegentlich durch weitere, mitunter auch im selben Haushalt lebende Verwandte oder Lebensgefährten erweitert. Die Familie beruht im Wesentlichen auf Verwandtschaftsbeziehungen. Was es auch immer ist, es ist die Sorte Umgebung, die man sich nur zum Teil direkt aussucht. Du suchst dir deine Eltern und später deine Schwiegereltern nicht aus. Auch auf die Großeltern hast du keinen Einfluss. Wer mal eine Scheidung hinter sich hat, weiß, wie Familie reagieren kann. Familie kann man sich nicht aussuchen, Freunde schon. Das alles ist halt eine eng verzahnte Gemeinschaft. Früher war das eine Schiksalsgemeinschaft, das ist nur noch zum Teil heute so, aber nicht mehr in der existenziellen Form. Man kann heute gut allein leben, das war in der Steinzeit und auch danach erheblich schwieriger. Wer allein war, war verloren. Auch wenn ich jetzt teilweise mit feinem Zynismus auf die Familie reagiert habe, ist sie doch einer der tragenden soziologischen Säulen unserer Gesellschaft. Familie ist nicht nur Gewohnheit und langweilig. Man spürt das oft erst, wenn sie nicht mehr da ist. Wenn jemand aus der Familie stirbt, dann hat man das Gefühl, Oh Gott, wir hätten noch viel gemeinsam erleben können. Der Verlust ist dann richtig spürbar. Denn bei allen gegensätzlichen Auffassungen und Streitereien innerhalb des Verbundes ist sie doch:
- Familie unterhält dich und liebt dich auf eine ganz unkonventionelle Art, einfach weil du bist und gibt dir ein Gefühl der Zugehörigkeit.
- Familie hilft Entscheidungen zu treffen.
- Du kannst mit deiner Familie das Leben feiern.
- Familie beschützt und tröstet dich.
Familie lässt dich wachsen und lernen. - Familie hilft dir, Misserfolge zu überstehen und stellt sicher, dass du nie einsam bist.
- Familie ist dein komplettes Unterstützungssystem.
Diese Punkte sollten Einsatzkräfte berücksichtigen und im Kopf haben. Denn innerhalb dieses intimen Kosmoses darf ich alles erzählen, alles rauslassen, werde getröstet und verstanden. Alles was im Einsatz belastet und in der ersten kurzen Nachbesprechung erörtert wurde, sollte hier Raum zum sprechen finden. Es muss keine Detail lastige Schilderung des Erlebten bis auf die genaue Ausprägung der Brandleiche sein. Denn wir wollen die Liebsten ja nicht mit belasten. Aber das Wissen, dass da jemand ist, der uns versteht und der uns tröstet, ist Gold wert. Wenn Familie funktioniert ist sie besser als jede Therapieform, sie ist der Fels in der Brandung. Wenn Familie e nicht so funktioniert sollte man alles daran setzen, das zu ändern. Also hier die 3 Tipps, wie wir die manchmal stressige Feuerwehrarbeit mit der Familie unter einen Hut bringen:
- Offenheit soweit möglich! Familie kann die bei der Bewältigung schwieriger Einsatzsituationen sehr gut helfen.
- Einbinden: Die Familie darf ruhig Bestandteil der Feuerwehr sein. Das schafft Transparenz und gibt ein gutes Gefühl der Zusammengehörigkeit.
- Perspektivwechsel! Wenn du es schaffst die Bedürfnisse aller 3 Komponenten (Familie, Feuerwehr UND Du selbst) in Einklang zu bringen, lebst du ein zufriedenes Leben.
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